Förderpreisvergabe des SKW 2015:
Seit 44 Jahren wird in Trappenkamp fleißig unter der Regie von Edeltraut Söhnel geturnt

Die Mädchenturngruppe des TV Trappenkamp stand diesmal im Mittelpunkt des Heimatnachmittages des Sudetendeutschen Kulturwerkes. 90 Gäste waren in das Trappenkamper Bürgerhaus gekommen, um der Übergabe des Förderpreises an die Turngruppe beizuwohnen. Hinterher gaben die Turnmädchen unter der Leitung ihrer Trainerin, Edeltraut Söhnel, auf der Bühne eine Kostprobe ihres Könnens. Ede Söhnel kommentierte liebevoll die Pflichtübungen der Kleinen und Kürübungen der Großen auf den Bodenturnmatten.


Die geehrte Mädchenturngruppe im TV Trappenkamp

Während in den geraden Jahren der Kulturpreis mit 2000 € verliehen wird, wird in den ungeraden Jahren ein Förderpreis von 750 € für Jugendarbeit und ehrenamtlichen Einsatz vergeben. In diesem Jahr favorisierte das Kuratorium die Mädchenturngruppe des TV Trappenkamp. Die Turngruppe mit ungefähr 12 Mädchen im Alter zwischen 6 und 16 Jahren gibt es seit 1971 im TV Trappenkamp. Die Turnerinnen üben zweimal in der Woche je eineinhalb Stunden an den Geräten und am Boden, und zwar fleißig für die Meisterschaften des Kreisturnverbandes Segeberg. 2014 wurde der 2. Platz in der Mannschaftswertung errungen und in der Einzelwertung der Altersklassen wurden zwei Kreismeistertitel und ein zweiter Platz erzielt. Alle vier Jahre wird auch am Deutschen Turnfest teilgenommen und dafür trainiert.

Ihre Leiterin, Edeltraut Söhnel, nahm den Förderpreis in Empfang. Logischerweise verjüngt sich ihre Turngruppe immer langsam aber ständig und dies seit 44 Jahren. In der Laudatio wurde hervorgehoben, dass Edeltraut Söhnel der Kristallisationspunkt dieser Gruppe sei und die Existenz mit ihr stehe und falle, obwohl sie auch schon jahrelang Unterstützung zum Beispiel durch Sportlehrer Gerd Frank aus Wahlstedt oder Marion Orth aus Trappenkamp erhielt.


Verleihung des Förderpreises: (vl.) Gerda Selzer (Kassenwartin des SKW),
Edeltraut Söhnel (Leiterin der Turngruppe), Marion Baumgartl (Vorsitzende des SKW)

So blieb es nicht aus, dass auch auf Edeltraut Söhnels ehrenamtliche Tätigkeit zurückgeblickt wurde: Im Turn- und Sportverein Neumünster-Einfeld erlernte sie das Gerätturnen. Mit 14 Jahren brachte sie sich als Riegenführerin ein und wirkte als Vorturnerin. Durch Heirat und Erziehung der vier Kinder konnte sie sich erst wieder 1971 beim TV Trappenkamp engagieren. Wie konnte es anders sein: Trappenkamps Turnvater Franz Bruche begeisterte sie dafür und der Verein profitiert noch heute davon, denn 1973 hat Ede im Vorstand die Funktion der Sportwartin übernommen und bekleidet den Posten bis heute. Sie wirkt an der Erstellung der Hallennutzungspläne mit und sorgt dafür, dass Reparaturen zügig umgesetzt werden. Sie ist sich keineswegs zu schade mit anzupacken, wo es Not tut.
Ihr Organisationstalent und ihre Durchsetzungskraft konnte sie bei vielen Vereinsveranstaltungen unter Beweis stellen:

Seit über dreißig Jahren ist Ede im TV Trappenkamp nun als lizenzierte Übungsleiterin im Kinderturnen und Kunstturnen sowie als Spartenleiterin tätig. Zurückblicken kann sie auf den 6. Platz bei Deutschen Turnmeisterschaften als größten Erfolg mit ihren Turnmädchen.

Ihre Philosophie war es über die Jahrzehnte und ist es bis heute geblieben: Den Kindern und Jugendlichen ein Vorbild zu sein und dadurch für die Sache zu gewinnen, dass sie später Verantwortung im Leben und Sport für andere Menschen übernehmen. Dem liegt auch der Transfergedanke zugrunde, dass erworbene Tugenden im Turnen und Sport sich auch auf das spätere Leben übertragen und auswirken. Das fängt damit an, dass ein Kind in aller Freiwilligkeit pünktlich zweimal die Woche zur Turnstunde geht, jahrelang einer Sache treu ist, fleißig übt, auch wenn es Rückschläge gibt, Hilfestellung geben lernt, sich präsentieren kann und sich in einer festen Gemeinschaft orientiert und wohlfühlt. Dies leistet die Individualsportart Turnen und hat so unter der Leitung von Ede Söhnel im Laufe der Jahrzehnte viele Turnerinnen herausgebracht und für das Leben positiv geprägt.


Das Blasorchester des TSV Wankendorf

Die Verleihung des Förderpreises wurde von den leisen und sanften Tönen des Blockflötenconsorts "Vierklang" aus Bornhöved unter der Leitung von Doris Gutbier umrahmt. Nach dem Kaffeetrinken spielte das Blasorchester des TSV Wankendorf schmissig und lautstark auf. Wie immer klang die Zusammenkunft mit dem besonderen Abendessen aus, Sauerkraut mit Leber- und Blutwurst nach sudetendeutschem Rezept.

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